Beziehung öffnen, wenn nur einer will?

Der Gedanke, eine Beziehung zu öffnen, kann für den einen aufregend sein, aber für jemand anderen auch als letzten rettenden Strohhalm gesehen werden. Es ist ein Balanceakt zwischen Freiheit und Sicherheit, zwischen neuen Erfahrungen und vertrauter Stabilität. Als wir uns entschieden, unsere Beziehung zu verändern, wussten wir, dass dieser Schritt nicht leicht sein würde. Wir wussten nur, dass eine Veränderung notwendig war. Wie diese aussehen könnte, haben wir Schritt für Schritt zusammen rausgefunden.

Der Wunsch nach mehr

Unser Weg begann mit dem Gefühl, dass etwas fehlte. Wir spürten, dass unsere Beziehung ihren Schwung verloren hatte. Der Alltag und die Langeweile haben uns nach über 10 Jahren Beziehung erwischt. Wir wollten wieder Leidenschaft und Abenteuer spüren, ohne das Fundament unserer Beziehung zu gefährden. Diese Sehnsucht führte dazu, dass wir uns Gedanken darüber gemacht haben, wie wir unsere Beziehung neu beleben könnten. Es ging nicht nur um körperliche Offenheit, sondern auch um emotionale Freiheit. Wir wollten Raum für persönliches Wachstum schaffen, ohne uns voneinander zu entfernen. Wir wollten für den anderen wieder interessant werden.

Du liegst neben deinem Partner und fühlst, dass da etwas fehlt. Du willst die Beziehung öffnen, aber er oder sie ist happy so, wie es ist. Der Gedanke, das Thema anzusprechen, ist beängstigend. Was, wenn dein Partner sich zurückzieht? Die Angst, die Beziehung zu gefährden, ist real, aber deine Sehnsucht nach neuen Erfahrungen ist es auch.

Die Gründe für deine Sehnsucht können unterschiedlich sein. Vielleicht willst du neue Dinge erleben oder dich selbst neu entdecken. Vielleicht fühlst du dich einfach nicht mehr erfüllt. Was auch immer es ist, du weißt, dass du darüber reden musst. Aber wie gehst du damit um, wenn dein Partner nur das Bestehende schützen will?

Beim Beziehung öffnen, ist der Zeitpunkt entscheidend

Wenn du die Beziehung öffnen oder verändern willst, ist das Timing alles. Man kann nicht einfach reinplatzen und erwarten, dass der andere jubelt. Stell dir vor, du bist gestresst, die Kids sind eine Katastrophe und auf der Arbeit läuft’s auch nicht rund. Und dann kommt dein Partner um die Ecke und will plötzlich die Beziehung öffnen? Das kann sich anfühlen wie ein Schlag ins Gesicht. Der Zeitpunkt ist entscheidend. Wenn du willst, dass das Ganze nicht in einem Desaster endet, musst du klug vorgehen.

Es geht darum, dass beide etwas davon haben. Keiner lehnt eine gute Sache ab, wenn auch für sie oder ihn was rausspringt. Du musst dafür sorgen, dass dein Partner den Nutzen sieht. Das ist der Schlüssel. Am besten wartest du, bis der richtige Moment kommt, und dann legst du den Köder aus. Bereite alles soweit vor, dass dein Partner fast von allein auf das Thema kommt. Klingt anstrengend? Klar, ein bisschen. Aber wenn du die richtigen Hebel in Bewegung setzt, läuft’s irgendwann wie von selbst. Die Kunst ist, den Partner dort abzuholen, wo er oder sie steht, und dann den Weg zu ebnen. Du willst, dass der andere denkt, es war seine oder ihre Idee. Dann kannst du sicher sein, dass es klappt. 

Diesen Fehler machen die meisten

Ein Fehler, den viele machen: Sie wollen die Beziehung öffnen, wenn sie sowieso nicht gerade rund läuft. Die Partnerschaft ist schon in einer Krise, und dann kommt das Thema offene Beziehung auf den Tisch. Das kann nach hinten losgehen. Wenn der Partner sich nicht sicher oder geborgen fühlt, wird diese Unsicherheit nur verstärkt. Deshalb ist es wichtig, zuerst wieder Stabilität und Vertrauen in der Beziehung herzustellen, bevor man große Veränderungen angeht. Nur wenn beide Partner sich sicher fühlen, kann man über Öffnung sprechen. Wenn ich mich in der Beziehung unsicher fühle, habe ich Angst, dass mein Partner mich verlässt. Das ist keine gute Basis für Veränderungen.

Und wenn du schon weißt, dass du hier auf Ablehnung stoßen wirst, dann können manchmal alte Glaubenssätze oder auch Verletzungen dahinter stecken, die es dem Partner schwer machen, sich mit dir auf den Weg zu begeben. Hier ist es wichtig herauszufinden, was ihn oder sie daran hindert. Es kann tief verwurzelte Ängste oder negative Erfahrungen geben, die dazu führen, dass der Partner automatisch dicht macht. An diesem Punkt musst du geduldig sein und herausfinden, welche Hürden es zu überwinden gilt. Nur so kannst du die wahren Gründe erkennen und Wege finden, gemeinsam daran zu arbeiten.

Bei uns hat einer einfach einen FKK Urlaub mit “open minded people” gebucht und den anderen damit ins kalte Wasser springen lassen. Dazu muss man seinen Partner schon ziemlich gut kennen und glaubhaft machen, dass das Interesse der eigenen Partnerschaft gilt und eben nicht dem “mal schnell mit jemand anderen Sex haben”. 

Wir sprachen in diesen zwei Wochen über unsere Wünsche, Ängste und Grenzen. Wir mussten ehrlich sein, ohne den anderen zu verurteilen. Es war wichtig, dass jeder seine Gefühle ausdrücken konnte. Während dieser Gespräche entwickelten wir die Idee der Monoflexibilität: Offenheit für neue Erfahrungen, ohne die Sicherheit der Beziehung zu gefährden. Unsere monoflexible Beziehung bedeutet für uns, dass wir unsere Beziehung erweitern können, ohne das Vertrauen zu verlieren. Wir erstellen klare Regeln und Grenzen, die uns beiden Raum geben, aber auch unsere Beziehung schützen. Zum Beispiel vereinbarten wir, immer offen miteinander zu sprechen, bevor wir Entscheidungen treffen, die unsere Beziehung betreffen könnten. Diese Regeln geben uns das Vertrauen, das wir brauchen, um diesen Weg zu gehen. 

Mit der Zeit entdeckten wir, dass es in unserer Beziehung nicht nur um Freiheit geht, sondern auch um Respekt und Verständnis. Es geht darum, die Balance zwischen neuen Erfahrungen und vertrauten Strukturen zu finden. Wir mussten bereit sein, Kompromisse einzugehen, um unsere Beziehung nicht zu gefährden. Hier erfährst du mehr darüber.

Es ist mutig neue Wege gehen

Wenn nur einer in der Beziehung die Öffnung will, ist das eine Herausforderung. Aber es kann auch eine Chance sein, um gemeinsames Wachstum und neue Erfahrungen zu entdecken. Wichtig ist, wie man damit umgeht und den richtigen Zeitpunkt innerhalb der Beziehung findet. 

Erstens, Mut. Du musst den Mut haben, ehrlich zu sein. Sag, was du fühlst und was du willst. Wenn du nicht offen bist, bringt es nichts.

Zweitens, Gespräche. Ohne offene Gespräche läuft gar nichts. Schaffe Raum, um über Wünsche und Ängste zu reden, ohne Angst vor Verurteilung. Das ist die Grundlage für alles Weitere.

Drittens, Respekt. Respektiere die Gefühle deines Partners, auch wenn sie anders sind als deine. Wenn du Kompromisse findest, die für euch beide funktionieren, ist das schon die halbe Miete.

Und viertens, Wachstum. Eine offene Beziehung kann dir helfen, dich selbst zu entdecken und neue Erfahrungen zu machen. Das muss nicht nur romantisch sein; es geht auch um neue Freundschaften und Hobbys. Je mehr ihr zusammen wachst, desto stärker wird eure Beziehung.

Am Ende kommt es darauf an, ob ihr bereit seid, euch gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam neue Wege zu gehen. Das ist die Kunst. Herausforderungen wird es immer geben, aber wenn ihr den Mut habt und offen miteinander sprecht, könnt ihr sie überwinden und stärker daraus hervorgehen.

Wie ist es bei euch? Habt ihr schon versucht, die Beziehung zu öffnen und seid auf Widerstand gestoßen? Oder habt ihr den ersten Schritt gemacht, obwohl euer Partner lieber in der Komfortzone geblieben ist? Verpasst nicht unseren nächsten Livestream zu diesem Thema und tragt euch in den Newsletter ein.

The Hellwigs

Als lesbisches Power-Paar zeigen wir Hetero-Pärchen, wie sie trotz Familie und Alltag das Feuer der Leidenschaft neu entfachen.

Fühl Dich gaydrückt

Tanja & Vanessa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert