Manchmal, wenn wir zusammen sind, fühlt es sich an, als könnten wir die ganze Welt erobern. Unsere Liebe ist wie ein Feuerwerk, das hell leuchtet und uns wärmt, wenn es draußen dunkel ist. Aber es gibt auch Momente, in denen wir uns verloren und allein fühlen und sich Einsamkeit breit macht. Es ist schwer zu erklären, warum das passiert, aber manchmal fühlen wir uns einfach nicht verstanden oder unterstützt, selbst wenn der andere direkt neben uns ist.
Wir wissen, dass wir nicht allein sind mit diesen Gefühlen. Viele von euch haben uns erzählt, dass ihr euch auch manchmal einsam fühlt, obwohl ihr einen Partner an eurer Seite habt. Und das ist okay. Es ist okay, verletzlich zu sein und zuzugeben, dass nicht alles perfekt ist.
Wer kennt es nicht, dieses Märchen über Beziehungen von “und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage”?. Die Suche nach Liebe verspricht oft ein Ende der Einsamkeit. Doch im echten Leben zeigt sich, dass nach dem vermeintlichen “Happy End” viele sich erst richtig einsam fühlen. Statt Geborgenheit zu finden, fühlen sie sich wie in einem goldenen Käfig gefangen – umgeben von den Gitterstäben der Enttäuschung und der emotionalen Leere.
Die Gefahr des Schweigens
Einsamkeit bedeutet nicht nur, alleine zu sein und sich auch so zu fühlen. Es kann auch bedeuten, sich nicht mehr mit seinem Partner verbinden zu können. Manche Paare sitzen einfach nur still nebeneinander, halten Händchen und fühlen sich miteinander verbunden. Andere reden ununterbrochen, sind dennoch in zwei getrennten Welten unterwegs. Es kann sehr hart sein, wenn man so nebeneinander her lebt. Häufig bemerken wir diese Stille aber erst, wenn sie uns regelrecht ins Gesicht schreit.
Laut einer Studie fühlen sich bis zu 40% der Paare in ihrer Beziehung zeitweise oder dauerhaft einsam. Das US-Magazin “The New Yorker” hat dafür sogar einen eigenen Begriff geprägt: “marital loneliness“, also eheliche Einsamkeit. Diese Stille ist nicht selten die Grundlage für Unzufriedenheit und sogar in vielen Fällen der wahre Grund für das Ende einer Beziehung.
Woher kommt die Einsamkeit?
Wir reden nicht gern über unsere Wünsche und Bedürfnisse, weil wir Angst haben, dass der andere sie nicht akzeptiert. Was ist, wenn wir etwas wollen, das unser Partner nicht will? Die Angst, dass das unsere Liebe ruinieren könnte, lässt uns still sein. Aber das bedeutet auch, dass nichts passiert, dass alles gleich bleibt. Doch das ist keine Sicherheit, sondern nur Stillstand. Es ist wie feststecken und nirgendwohin gehen können.
Im Schlafzimmer merken wir besonders, was passiert, wenn wir nicht miteinander reden. Da ist oft keine Lust mehr da, es ist wie ein giftiges Gas, das die Nähe und Leidenschaft langsam ersticken lässt.
Was Frauen in Beziehungen vermissen:
- Fehlende Aufmerksamkeit: Die Gleichgültigkeit, die entsteht, wenn Aufmerksamkeit fehlt, schmer mehr als jede direkte Ablehnung. Liebe bedeutet, dass wir etwas besonderes sind.
- Emotionslose Gespräche: Reden, ohne dass es jemanden interessiert, fühlt sich an wie eine leere Hülle. Frauen wollen über Gefühle sprechen, nicht nur über Fakten.
- Fehlende Komplimente: Wenn wir ständig zweifeln, ob unser Partner uns noch attraktiv findet, weil er es nie sagt, ist das wie ein Stich ins Herz. Ein einfaches Kompliment kann viel bedeuten.
- Mangelndes Interesse an der Person: Anerkennung ist wichtig. Wenn deine Leistung nicht gewürdigt wird, fühlt es sich an, als würde deine Existenz ignoriert werden.
- Zu wenig Zweisamkeit: Einsamkeit kann das Gefühl der Verbundenheit beeinträchtigen.
- Mangelnde gemeinsame Unternehmungen: Wenn er sich nicht die Mühe macht, gemeinsame Zeit zu planen, fühlt es sich an, als wäre er nicht wirklich interessiert.
- Fehlende Zärtlichkeit und Nähe: Kuscheln ist nicht nur Vorspiel. Es ist der Klebstoff, der eine Beziehung zusammenhält. Fehlt das, entsteht keine Lust.
Was Männer in Beziehungen vermissen:
- Fremdgesteuert fühlen: Zuhause fehlt die Möglichkeit, Verpflichtungen abzugeben. Männer sehnen sich nach Freiheit, ohne ständig überwacht zu werden.
- Eingeschränkte Autonomie: Spontaneität wird durch Planung ersetzt, das frustriert.
- Verlust der Unbeschwertheit: Die Angst vor falschen Worten oder Handlungen lässt Männer zu sachlichen Gesprächspartner werden, anstatt sie selbst zu sein.
- Mangel an Lob und Anerkennung: Viele Männer möchten für ihre Bemühungen geschätzt werden, sei es finanziell oder emotional.
- Sexuelle Intimität: Das Schlafzimmer wird zum Schauplatz für Missverständnisse und unerfüllte Bedürfnisse, was die Beziehung belastet.
- Fehlende Intimität: Zurückweisung und Bedingungen für Zärtlichkeit können das Vertrauen und die Verbundenheit in der Partnerschaft untergraben.
Was man tun kann?
Wenn ihr euch jetzt fragt: Wie kann das überhaupt zusammen passen? Es ist nicht so schwer. Der erste Schritt ist, sich selbst einzugestehen, dass man sich einsam fühlt. Der Zweite ist, das mitzuteilen – auch wenn man sich vielleicht dafür schämt. Denn in dem Moment, in dem ich es laut ausspreche, in dem ich es mit anderen teile, entsteht automatisch Verbindung. Das trifft nicht nur auf Paare zu, sondern auch auf das allgemeine Miteinander.
Also anstatt dem Anderen Vorwürfe zu machen und einen Schuldigen oder eine Schuldige für meine Einsamkeit zu suchen: nicht feige sein, lieber ehrlich über Gefühle sprechen und so die Beziehung wieder aufbauen.
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